Digitales Bauen vereint mit Schutz vor Naturgefahren, exemplarisch erforscht an der permanenten Rutschung Brienz/Brienzauls GR.
Das Innovationsprojekt GEOL_BIM soll eine rein digitale Bauwerksplanung unter Einbezug der geologischen Verhältnisse vorantreiben. Das Projekt dient zur Verknüpfung von raumbezogenen geologischen Daten aus 2D und 3D-Modellen sowie GIS-Systemen mit den detaillierten Gebäudeinformationen des Building Information Modelling (BIM). Zu diesem Zweck wird eine systemneutrale, digitale Schnittstelle zwischen Geologie und digitalen Bauwerksmodellen erstellt.
Wir sind am Anwendungsfall (AWF) 3: Schutz vor Naturgefahren beteiligt. Der AWF 3 hat zum Ziel, den Transfer von Informationen zu Gefährdungen und Intensitäten aus gravitativen Prozessen in die BIM Software zu unterstützen. Der Transfer ermöglicht die Planung allfälliger Schutzbaumassnahmen in der Umgebung des Bauwerks sowie präventiver Unterhaltsarbeiten aufgrund der Einbindung von Überwachungsdaten in der Betriebsphase des Bauwerks sowie die Rückführung von Massenverschiebungen aus der Betriebsphase zurück in das geologische Ursprungsmodell.
An Beispiel der permanenten Rutschung Brienz/Brienzauls GR sollen die notwendigen Tools und Workflows erarbeitet werden. Für die Umsetzung von GEOL_BIM zeichnen sich swisstopo und die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW unter der Leitung des CHGEOL verantwortlich.
Frontansicht des BIM-Modells von Brienz mit Geländeoberfläche (gelb), Gleitfläche (rot), Sondierstollen (SoSto) und Kernbohrungen (schwarz).
Querschnitt entlang des SoSto Abschnitts 200-650 Sm mit Geländeoberfläche (gelb), Gleitfläche (rot) und Kernbohrungen (schwarz).
Längsschnitt durch das BIM-Modell Brienz mit in den Kernbohrungen detektierte Gleitfläche (roter Kreis in Bohrsäule).