Geologie, Geotechnik und Naturgefahren entlang des steilen Ufers vom Inn an der Grenze zu Österreich.
Durch die Zunahme des Verkehrsaufkommens entsprechen viele Schweizer Strassen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb muss unter anderem die Engadinerstrasse - die östlichste Strasse der Schweiz - auf eine Normbreite von 7 m ausgebaut werden. im Strassenabschnitt zwischen Martina und Ovella ist dies kein einfaches Unterfangen, da die Engadinerstrasse dort entlang eines meist über 45 ° steilen Talhanges verläuft. In den nächsten Jahren soll der Abschnitt zwischen Val Mundin und Ovella ausgebaut werden. Für die notwendigen Lehnenbrücken und Stützmauern sind detaillierte geologisch-geotechnische Baugrunduntersuchungen zuhanden des Tiefbauamts des Kantons Graubünden unabdingbar.
Eine weitere Herausforderung stellt die Gefährdung der Strasse durch gravitative Naturgefahren. Im März 2012 ereignete sich in diesem Strassenabschnitt ein Fels- und Erdrutsch, bei welchem es zu einem tragischen, tödlichen Unfall kam. Als Ergänzung zu bisherigen Gefahrenbeurteilungen in diesem Gebiet, soll im Rahmen dieses Projekts eine aktualisierte Beurteilung der Gefahrensituation durchgeführt werden.
Übersichtskarte des zu untersuchenden Strassenabschnitts umittelbar an der Schweizer Grenze. Die Felsschraffur zeigt das stark eingeschnittene, steile Inntal.
Lehnenbrücke, welche verbreitert werden muss, mit darüberliegender Felswand und dem Inn (links).
Standort des Ereignisses Fels- und Erdrutsch aus dem März 2012.