Der Gotthard-Strassentunnel ist eine der wichtigsten alpenquerenden Verbindungen und verläuft zwischen Göschenen und Airolo. Altersbedingt drängt sich eine umfassende Instandsetzung auf. Damit die Strasse auch während der Sanierung offenbleiben kann, wird vom Bundesamt für Strassen ASTRA eine zweite Röhre gebaut. Nachdem unser Büro bereits beim Gotthard-Basistunnel die Ausbrucharbeiten in den Teilabschnitten Amsteg und Erstfeld begleiten durfte, dürfen wir abermals unsere Expertise einbringen. Im Auftrag des ASTRA haben wir in der IG Gottardo Due die geologisch-geotechnischen und hydrogeologischen Grundlagen im Generellen und Ausführungsprojekt erarbeitet. Aktuell begleiten wir als Teil der IG 2G-BN die Ausbrucharbeiten im Los Nord geologisch. Unsere Baustellengeologinnen begleiten vor Ort täglich die Ausbruchsarbeiten in der Störzone Nord und erheben nach jedem Abschlag die geologischen Verhältnisse bei der Ortsbrust, beraten die Bauleitung und die Unternehmung bei der Festlegung der Sicherungsklassen und beurteilen das Ausbruchmaterial visuell auf seine Eignung für die Wiederverwertung u.a. als Betonzuschlagstoff. Die Ausbrucharbeiten für den Hauptvortrieb 2TG mit einer Schild-TBM starten zu einem späteren Zeitpunkt. Nach der Inbetriebnahme des neuen Strassentunnels wird der bestehende instandgesetzt. Nach der Sanierung stehen dem Verkehrsteilnehmer dann beide Tunnel je einspurig zur Verfügung.

 

Vortriebsstand während der Sommerpause. Drainage der Bergwasserzutritte aus der Ortsbrust.

 

 

 

In der Ortsbrust in der Störzone Nord aufgeschlossener Übergang von intaktem Kalk / Kalkschiefer (rechts) zu stark kakiritisiertem Tonschiefer (links).

 

Bereich Tunnelportal Göschenen mit Blick auf die grossen Förderbänder, welche das Ausbruchmaterial von der TBM auf die Zwischendeponie transportieren.